Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Vorstandsmitglied der RAG Stiftung, und Moderator Professor Klaus Wermker
Die Zukunft von Zollverein und der umliegenden Stadtteile hatten alle Referenten der 52. Katernberg-Konferenz auf Triple Z ganz fest im Blick. Im Fokus standen dabei die Förderaktivitäten der RAG Stiftung, der Bau von neuen Wohnungen sowie die wirtschaftliche Entwicklung und damit einhergehend die Schaffung von Arbeitsplätzen. Rund 120 Bürgerinnen und Bürger sorgten für ein volles Haus. Sie waren der Einladung der Werbegemeinschaften aus Katernberg, Schonnebeck und Stoppenberg gefolgt, um sich über Herausforderungen im Stadtbezirk VI Zollverein zu informieren und auszutauschen.
„Eine tolle Resonanz, über so viele Teilnehmer und das große Interesse freuen wir uns sehr“, erklärt Johannes Maas, Sprecher der Veranstalter. Gleich zu Beginn der Veranstaltung stellte Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Mitglied des Vorstands der RAG Stiftung, die Aktivitäten ihrer Stiftung vor, zu deren Hauptaufgabe seit 2019 die Finanzierung der Ewigkeitskosten des deutschen Steinkohlbergbaus zählt. Bergerhoff-Wodopia machte deutlich, wie sehr ihr die zahlreichen Projekte auf und rund um Zollverein am Herzen liegen. Zu ihrem Aufgabengebiet im Vorstand der Stiftung gehört der Bereich Bildung, Wissenschaft und Kultur.
Für Anwohner: Freier Eintritt im Ruhr Museum
Neben vielen Aktivitäten wie die Gründerförderung oder auch die Sonderausstellung „Zeitalter der Kohle“ hob Bergerhoff-Wodopia die gute Zusammenarbeit mit den Freunden und der Stiftung Zollverein hervor. In diesem Zusammenhang wies sie noch einmal darauf hin, dass alle Anwohner freien Eintritt zur Dauerausstellung des Ruhr Museums hätten.
Darüber hinaus unterstütze ihre Stiftung ganz aktuell das Forschungsprojekt „Reallabor Mobilität“. Ziel sei es, innovative Konzepte für die Mobilität von morgen zu entwickeln. Ebenso spannend sei das zurzeit laufende Wissenschaftsprojekt „Standortentwicklung Zollverein“. Dabei gehe es an oberster Stelle darum, die Lebensqualität der Menschen innerhalb der angrenzenden Stadtteile zu erhöhen.
Vonovia setzt Härtefallmanager ein
Anschließend stand das essentielle Thema „Wohnen im Stadtbezirk Zollverein“ auf dem Programm. Michael Klöpsch, Regionalbereichsleiter der Vonovia, präsentierte, was sein Wohnungsunternehmen auf diesem Gebiet zu bieten hat. Auch das Modernisierungsprogramm der Vonovia wurde angesprochen. Klöpsch räumte ein, dass es insbesondere bei älteren Mietern zu Härtefällen kommen könnte. Für diese Fälle existiere aber bei seinem Unternehmen ein Härtefallmanager, der jeden Einzelfall prüft und entsprechende Hilfsangebote unterbreitet. Des Weiteren bot er Gesprächsbereitschaft beim derzeit viel diskutierten Bauvorhaben „Plänkerweg/Feldwiese“ in Katernberg an.
EWG unterstützt Unternehmensgründer
Im Anschluss erläuterte Andreas Hill, Leiter des Unternehmensservice der EWG – Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft, welche Möglichkeiten und Chancen für eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung im Essener Norden bestehen. Er hob hervor, dass es in den vergangenen Jahren gelungen sei, bei Neuansiedlungen keine Grünflächen opfern zu müssen. Ein wichtiges, sehr aktuelles Arbeitsfeld sei die Fachkräftesicherung. Auch die Mitarbeitergewinnung, -bindung und vor allem Qualifizierung hätten gerade bei kleineren und mittleren Unternehmen hohe Priorität zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit.
Ein besonderer Schwerpunkt der Arbeit der EWG sei die Begleitung von Start-up-Unternehmen. Die Unterstützung reiche von der Unternehmensgründung über Fördermittelberatung, Standortfragen und -entwicklung bis hin zur Herstellung von Verbindungen zu Risikokapitalgebern. Ebenso gehörten Innovationsförderung und Digitalisierung zum Spektrum der EWG, so Hill.
Viele Themenvorschläge für das kommende Jahr
Beim letzten Tagesordnungspunkt konnten sich alle Veranstaltungsteilnehmer einbringen. Es ging um die Frage „Wo drückt der Schuh im Stadtbezirk VI?“. Zahlreiche Themen für die kommenden Konferenzen wie der Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs und des Radwegenetzes, ein neues Verkehrskonzept für den Essener Norden, Quartiersentwicklung sowie der Einsatz von Kunstobjekten zur Verschönerung der Stadtteile wurden genannt. Weitere Stichworte waren die Vorstellung von Aktivitäten syrischer Jugendlicher sowie ein Katernberg-Buch, das der Geschichtskreis „Bürgermeisterei Stoppenberg“ vorbereitet und für das noch Geldgeber gesucht werden (Gesamtkosten 6.000 Euro; 1.000 Euro spendet Haakon Herbst vom neuen „hotelfriends“ auf Zollverein). Weitere Themenvorschläge bitte an info@katernberg.de
Zu allen Tagesordnungspunkten der Veranstaltung entwickelten sich unter der Moderation von Professor Klaus Wermker lebhafte und zum Teil kritische Diskussionen. „Es war wieder einmal eine lebendige und aufschlussreiche Konferenz. Die Themen werden wir weiterverfolgen“, sagt Johannes Maas. Schon beim abschließenden Grünkohlessen auf Einladung der Triple Z AG ging der Dialog weiter.